Was ist Negative SEO und wie schützt man sich davor?
Negative SEO bezeichnet gezielte Manipulationsversuche, die das Ranking einer Website in den Suchergebnissen verschlechtern sollen. Ziel solcher Angriffe ist es, einer Konkurrenz-Website zu schaden, deren Sichtbarkeit zu mindern oder deren Ruf zu beschädigen. Betroffen sind nicht nur große Unternehmen, sondern auch kleine Betriebe und Agenturen. Negative SEO ist zwar seltener als klassische Hackerangriffe, kann aber ebenso existenzbedrohend sein, wenn sie unbemerkt bleibt.
1. Wie funktioniert Negative SEO?
Negative SEO kann auf verschiedenen Wegen ausgeführt werden. Oft werden dabei dieselben Techniken verwendet, die man normalerweise für Suchmaschinenoptimierung nutzt – nur in umgekehrter Form. Statt das Ranking zu verbessern, wird es gezielt geschwächt.
- Schädliche Backlinks: Angreifer platzieren tausende minderwertige Links auf Spam-Seiten, Pornoseiten oder Linkfarmen, die auf Ihre Website verweisen. Google wertet das als unnatürliches Linkprofil, was zu Rankingverlusten führen kann.
- Content Scraping: Ihre Texte, Bilder oder Blogbeiträge werden kopiert und auf anderen Domains veröffentlicht. Wenn Google die Kopie zuerst indexiert, kann Ihre Originalseite fälschlicherweise als Plagiat eingestuft werden.
- Fake Negative Reviews: Auf Google oder Bewertungsportalen werden gefälschte negative Rezensionen erstellt, um Ihren Ruf zu schädigen.
- Technische Manipulationen: Durch offene Sicherheitslücken oder kompromittierte Plugins werden schädliche Inhalte, Spam-Seiten oder versteckte Links eingeschleust.
- Indexierungssabotage: Manche Angreifer setzen gezielt „noindex“- oder „canonical“-Tags, um Suchmaschinen zu verwirren und bestimmte Seiten aus dem Index zu drängen.
2. Wie erkenne ich Negative SEO?
Viele Angriffe bleiben zunächst unbemerkt. Erste Warnsignale sind:
- Plötzlicher Rankingverlust bei wichtigen Keywords
- Ungewöhnlich viele neue Backlinks von fragwürdigen Domains
- Massiver Traffic-Rückgang in der Google Search Console
- Manuelle Maßnahmen oder Warnmeldungen von Google
- Unerklärlich lange Ladezeiten oder unbekannte Inhalte auf der Seite
Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Website in der Google Search Console. Unter „Links“ finden Sie eine Übersicht aller Backlinks, unter „Sicherheitsprobleme“ Hinweise auf verdächtige Aktivitäten. Tools wie Ahrefs, Semrush oder Linkody helfen, unnatürliche Linkmuster zu erkennen.
3. Schutzmaßnahmen gegen Negative SEO
Auch wenn Sie Angriffe nicht vollständig verhindern können, lässt sich das Risiko deutlich verringern. Die wichtigsten Maßnahmen:
- Regelmäßiges Backlink-Monitoring: Nutzen Sie Tools wie Ahrefs Alerts oder Google Search Console, um neue Links automatisch zu überwachen. Reagieren Sie sofort auf verdächtige Domains.
- Schädliche Links entfernen oder entwerten: Versuchen Sie zunächst, den Betreiber der verlinkenden Website zu kontaktieren und um Entfernung zu bitten. Wenn das nicht möglich ist, können Sie den Link über das Google Disavow Tool entwerten.
- Duplicate Content prüfen: Tools wie Copyscape oder Siteliner zeigen, ob Ihre Inhalte auf anderen Domains kopiert wurden. Wenn ja, fordern Sie die Betreiber zur Entfernung auf oder melden Sie den Verstoß über das Google DMCA Formular.
- Sicherheitsmaßnahmen umsetzen: Halten Sie CMS, Plugins und Themes stets aktuell, verwenden Sie SSL-Zertifikate und starke Passwörter. Für WordPress empfehlen sich Security-Plugins wie Wordfence oder iThemes Security.
- Monitoring von Bewertungen: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Google-Unternehmensseite und Branchenverzeichnisse. Melden Sie gefälschte Bewertungen an Google zur Entfernung.
4. Umgang mit einem Angriff
Wenn Sie bereits von Negative SEO betroffen sind, ist schnelles Handeln entscheidend:
- Analyse: Prüfen Sie Backlink-Berichte und Crawling-Logs, um die Quelle des Angriffs zu identifizieren.
- Bereinigung: Entfernen Sie schädliche Inhalte, entwerten Sie Links und beheben Sie technische Manipulationen.
- Disavow-Datei erstellen: Listen Sie alle schädlichen Links in einer .txt-Datei und laden Sie sie über die Google Search Console hoch.
- Google informieren: Wenn Sie vermuten, dass der Angriff schwerwiegend ist, melden Sie den Vorfall direkt über das Support-Formular der Google Search Console.
- Überwachung: Behalten Sie Rankings, Traffic und Backlinks für mindestens drei Monate im Auge, um Rückfälle zu vermeiden.
5. Prävention – so beugen Sie dauerhaft vor
- Nutzen Sie nur seriöse SEO-Agenturen und vermeiden Sie unnatürlichen Linkaufbau.
- Pflegen Sie Ihr Backlink-Profil kontinuierlich, statt es sich selbst zu überlassen.
- Setzen Sie auf hochwertigen Content, um durch natürliche Links Autorität aufzubauen.
- Überwachen Sie regelmäßig Ihre Inhalte mit Copyscape und erstellen Sie Backups Ihrer Website.
- Schulen Sie Mitarbeitende, Phishing-Mails und Social-Engineering zu erkennen.
6. Fazit
Negative SEO ist eine reale Bedrohung für jede Website, die in Suchmaschinen gut platziert ist. Wer jedoch regelmäßig seine Backlinks überprüft, auf Sicherheit achtet und im Notfall schnell reagiert, kann den Schaden begrenzen oder sogar vollständig abwenden. Moderne Tools, saubere SEO-Praktiken und eine proaktive Überwachung bieten den besten Schutz. Langfristig wird Google immer besser darin, unnatürliche Manipulationen zu erkennen – dennoch bleibt Wachsamkeit die wichtigste Verteidigung.
Wenn Sie unsicher sind, ob Ihre Website betroffen ist, helfen wir Ihnen gerne bei der Analyse und Wiederherstellung Ihrer Rankings. Kontakt: hello@mikas.at.
