Domain mit Umlaut oder Ziffern
In modernen Domainnamen dürfen nicht nur Buchstaben von A bis Z verwendet werden, sondern auch Umlaute und Zahlen. Ob eine Domain Endung (TLD) Umlaute oder Ziffern unterstützt, hängt von den technischen Richtlinien der jeweiligen Registrierungsstelle (Registry) ab. Dieser Artikel erklärt, welche Domains Umlaute zulassen, wie internationale Domains (IDNs) technisch funktionieren und worauf du bei der Registrierung achten solltest.
1. Was sind IDN-Domains?
Domains mit Umlauten oder Sonderzeichen werden als Internationalized Domain Names (IDN) bezeichnet. Sie ermöglichen die Verwendung von Sprachzeichen außerhalb des englischen Alphabets, zum Beispiel:
- ä, ö, ü, ß (deutsche Umlaute)
- é, à, ç (französische Akzente)
- ø, å (skandinavische Buchstaben)
- č, ž, š (osteuropäische Zeichen)
Damit Browser und DNS-Server solche Domains korrekt verarbeiten können, wird im Hintergrund eine technische Umwandlung in den sogenannten Punycode durchgeführt. Zum Beispiel wird die Domain müller.at technisch als xn--mller-kva.at gespeichert.
2. Welche Domainendungen unterstützen Umlaute?
Nicht alle Domainendungen (Top-Level-Domains) unterstützen IDNs. In Österreich unterstützt .at seit 2004 Umlaute und viele Sonderzeichen gemäß dem internationalen IDN-Standard. Auch viele andere Endungen haben ihre Systeme darauf angepasst:
- .at – unterstützt ä, ö, ü, ß und Sonderzeichen aus 34 europäischen Sprachen.
- .de – unterstützt Umlaute und europäische Sonderzeichen seit 2004.
- .ch – erlaubt Umlaute seit 2004.
- .eu – erlaubt Zeichen aus allen EU-Alphabeten (auch kyrillisch und griechisch).
- .com / .net / .org – unterstützen IDNs, allerdings je nach Registry unterschiedlich.
- .wien / .tirol / .berlin – regionale Domains mit vollem Umlaut-Support.
Ob eine bestimmte Domainendung Umlaute oder Ziffern erlaubt, kannst du direkt im Domainchecker auf der Website der MIKAS ISP Werbe GmbH prüfen. Dort siehst du sofort, ob deine gewünschte Domain verfügbar und technisch zulässig ist.
3. Regeln für Zahlen in Domains
Ziffern (0–9) sind bei nahezu allen Domainendungen erlaubt. Du kannst also Kombinationen wie studio24.at oder auto2025.com registrieren. Nur wenige Spezialendungen (z. B. bestimmte interne oder historische TLDs) erlauben keine Ziffern. Beachte dabei:
- Domains dürfen nicht mit einem Bindestrich beginnen oder enden.
- Zwei Bindestriche hintereinander sind nur im Rahmen des Punycode erlaubt (z. B. xn--).
- Domainnamen dürfen maximal 63 Zeichen lang sein (ohne TLD).
- Groß- und Kleinschreibung spielt technisch keine Rolle – Domains sind nicht case-sensitiv.
Viele erfolgreiche Webseiten nutzen Zahlen in Domainnamen, etwa um Markenbegriffe, Jahreszahlen oder Produkte hervorzuheben. Beispiele: tv24.at, fit365.at oder radio88.at.
4. Vorteile und Nachteile von Umlaut-Domains
Vorteile:
- Natürlichere Schreibweise in der jeweiligen Sprache (z. B. müller.at statt mueller.at).
- Erhöhte Markenidentität und Wiedererkennungswert.
- Bessere Verständlichkeit in regionalen Märkten.
Nachteile:
- Nicht alle älteren Systeme und Programme unterstützen Umlaute korrekt (z. B. ältere Mailserver oder Browser).
- Verwechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden Zeichen in anderen Sprachen.
- Technische Darstellung als Punycode kann bei unpassender Software zu Problemen führen (z. B. E-Mail-Adresse info@müller.at → info@xn--mller-kva.at).
Für professionelle Nutzung empfiehlt es sich daher oft, zusätzlich die Version ohne Umlaute zu registrieren – also mueller.at neben müller.at. So stellst du sicher, dass alle Besucher deine Website finden, unabhängig vom verwendeten Gerät oder E-Mail-System.
5. Technischer Hintergrund: Punycode und DNS
Das Domain Name System (DNS) verwendet ausschließlich ASCII-Zeichen (A–Z, 0–9, -). Um Sonderzeichen zu ermöglichen, wurde der sogenannte Punycode-Standard eingeführt. Dabei wird der Umlautname automatisch in ein technisches Format konvertiert, das für DNS lesbar ist. Beispiel:
Browser erkennen diese Codierung automatisch und zeigen dem Nutzer weiterhin die korrekte Schreibweise mit Umlauten an. Auch Suchmaschinen indexieren IDN-Domains korrekt – wichtig ist nur, dass SSL-Zertifikate (z. B. Let’s Encrypt) und Weiterleitungen auf beide Varianten konfiguriert werden.
6. IDN und E-Mail-Adressen
E-Mail-Adressen mit Umlauten im Domainnamen werden zwar technisch unterstützt, funktionieren aber nicht in allen Systemen. Während moderne Mailserver (z. B. Postfix oder Exchange 2019+) IDN-konforme Adressen verarbeiten können, gibt es bei älteren Clients und internationalen Empfängern weiterhin Kompatibilitätsprobleme. Daher empfiehlt sich bei E-Mail immer die Umlaut-freie Variante (mueller@mueller.at statt müller@müller.at).
7. Wie prüfe ich, ob meine Wunschdomain unterstützt wird?
Im Domainchecker von MIKAS ISP kannst du prüfen, ob deine gewünschte Domainendung Umlaute oder Ziffern unterstützt. Das System erkennt automatisch, ob IDN-Funktionen aktiviert sind, und zeigt dir die Verfügbarkeit in Echtzeit an. Außerdem siehst du, ob deine gewünschte Domain bereits vergeben ist und welche alternativen Schreibweisen verfügbar sind.
8. Zusammenfassung
Domains mit Umlauten und Ziffern sind heute weitgehend problemlos nutzbar. Technisch werden sie als IDN über Punycode umgesetzt, wodurch sie weltweit eindeutig identifiziert werden können. Während .at, .de, .ch und viele neue Endungen Umlaute unterstützen, gibt es bei einzelnen exotischen TLDs noch Einschränkungen. Wer E-Mail-Adressen mit Umlauten vermeiden und internationale Erreichbarkeit sicherstellen möchte, sollte zusätzlich eine Variante ohne Sonderzeichen registrieren. Mit dem MIKAS Domainchecker findest du sofort heraus, welche Endungen IDN-fähig sind und welche Schreibweisen aktuell verfügbar sind.
