Whois Daten einer Domain – Bedeutung und Datenschutz
Das Whois-System ist ein internationales Abfrageprotokoll, das Auskunft über registrierte Domains und deren technische oder administrative Ansprechpartner gibt. Wenn du eine Domain registrierst, werden grundlegende Informationen über den Inhaber, den Registrar (Provider) sowie die technischen Ansprechpartner in einer zentralen Datenbank gespeichert. Diese Daten können über sogenannte Whois-Abfragen eingesehen werden. Sie dienen der Transparenz und der eindeutigen Zuordnung von Domains im Internet.
Was zeigt eine Whois-Abfrage an?
Eine Whois-Abfrage liefert je nach Domainendung (TLD) unterschiedliche Informationen. In der Regel werden folgende Daten angezeigt:
- Domainname: die registrierte Internetadresse (z. B. beispiel.at oder firma.eu).
- Registrar: das Unternehmen, über das die Domain registriert wurde – z. B. MIKAS ISP.
- Nameserver: die Server, die für die technische Erreichbarkeit der Domain verantwortlich sind.
- Registrierungs- und Ablaufdatum: wann die Domain registriert wurde und wann sie ausläuft.
- Status der Domain: z. B. „active“, „clientTransferProhibited“ oder „pendingTransfer“.
- Inhaberdaten: je nach Domainendung sind dies Name, Firma und Kontaktadresse des Domaininhabers – teilweise anonymisiert.
In der Vergangenheit wurden Whois-Daten vollständig veröffentlicht. Seit Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 sind jedoch personenbezogene Daten bei europäischen Domainendungen (z. B. .de, .at, .eu) weitgehend anonymisiert. Damit wird verhindert, dass private Kontaktdaten öffentlich zugänglich sind.
Warum existiert das Whois-System?
Das Whois-System wurde entwickelt, um die Nachvollziehbarkeit und Rechtssicherheit im Internet zu gewährleisten. Es ermöglicht unter anderem:
- die Überprüfung, ob eine Domain bereits registriert ist,
- die Kontaktaufnahme mit dem Domaininhaber bei technischen oder rechtlichen Fragen,
- die Unterstützung von Strafverfolgungsbehörden und Domainregistries bei Missbrauchsfällen,
- die Erkennung von Markenrechtsverletzungen und Domainbetrug.
Die Verwaltung der Whois-Daten erfolgt dezentral – jede Domainendung (z. B. .de, .at, .com, .eu) hat ihre eigene Vergabestelle (Registry), die die Daten verwaltet und das jeweilige Abfrageformat festlegt.
Datenschutz und Einschränkungen
Ein vollständiges Verbergen der Whois-Daten ist grundsätzlich nicht möglich, da bestimmte Angaben aus technischen Gründen erforderlich sind. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen Domainendungen:
- .de und .eu Domains: geben nur technische Basisinformationen aus; persönliche Inhaberdaten werden aufgrund der DSGVO anonymisiert.
- .com, .net, .org Domains: können weiterhin Inhaberdaten anzeigen, sofern keine Datenschutz-Option (Privacy Protection) aktiviert wurde.
- .at Domains: zeigen standardmäßig nur Name und Land des Inhabers, keine vollständigen Adressdaten.
Für viele internationale Domainendungen (z. B. .com, .net) bieten Provider eine sogenannte Whois Privacy– oder Domain Guard-Option an. Diese ersetzt die persönlichen Kontaktdaten durch neutrale Daten des Registrars. Damit bleibt die Domain weiterhin erreichbar, der Inhaber aber vor öffentlicher Einsicht geschützt.
Wie kann ich Whois-Daten prüfen?
Whois-Abfragen können direkt über die Vergabestellen oder über Online-Tools durchgeführt werden. Für .at-Domains stellt die nic.at eine Abfrage bereit, für .de-Domains die DENIC, und für .eu-Domains die EURid. Internationale Abfragen kannst du z. B. über who.is oder ICANN Lookup durchführen.
Bei Fragen zu deinen Whois-Daten oder zur Anonymisierung kannst du dich jederzeit an den Support von MIKAS ISP wenden. Wir prüfen gemeinsam, welche Angaben veröffentlicht werden und welche rechtlich geschützt bleiben müssen.
Fazit
Das Whois-System sorgt für Transparenz und Sicherheit im Domainverkehr. Auch wenn personenbezogene Daten heute weitgehend anonymisiert sind, bleiben technische Basisinformationen und die Zuordnung einer Domain weiterhin öffentlich einsehbar. Ein vollständiges Verbergen ist aus regulatorischen Gründen nicht möglich, allerdings bieten viele Domainendungen Datenschutzfunktionen, die deine Privatsphäre schützen.
