Google: Sicherheitswarnung für Webseiten ohne SSL-Zertifikat
Webseiten ohne SSL-Verschlüsselung gelten schon lange als Sicherheitsrisiko – nicht nur für Nutzer, sondern auch für Betreiber. Bereits seit einigen Jahren warnt Google aktiv vor ungesicherten Websites, und inzwischen wird der Hinweis „Nicht sicher“ in fast allen modernen Browsern eingeblendet, wenn eine Seite nicht über HTTPS aufgerufen wird. Im Jahr 2025 ist ein SSL-Zertifikat keine Option mehr, sondern eine Grundvoraussetzung für Vertrauen, Sicherheit und Suchmaschinenranking.
Google verfolgt mit dieser Maßnahme mehrere Ziele: den Schutz sensibler Nutzerdaten, die Verbesserung der allgemeinen Sicherheit im Web und die Förderung eines vertrauenswürdigen Internetstandards. Doch die Warnhinweise haben auch handfeste Folgen für das Ranking und das Nutzerverhalten.
1. Warum SSL-Zertifikate so wichtig sind
Ein SSL-Zertifikat (Secure Sockets Layer, heute technisch TLS) verschlüsselt die Verbindung zwischen Browser und Server. Dadurch können persönliche Daten wie Passwörter, Kreditkarteninformationen oder Formulareingaben nicht von Dritten abgefangen werden. Websites mit einem gültigen SSL-Zertifikat sind über HTTPS (statt HTTP) erreichbar, was in der Adresszeile durch ein Schloss-Symbol angezeigt wird.
Fehlt diese Verschlüsselung, werden Browser wie Google Chrome, Firefox, Safari oder Edge aktiv: Sie warnen Nutzer mit Hinweisen wie „Nicht sicher“ oder „Diese Verbindung ist nicht privat“. Das wirkt sofort abschreckend und führt nachweislich zu höheren Absprungraten. Viele Nutzer verlassen solche Seiten unmittelbar – ein klarer Nachteil für Conversion und Ranking.
2. Google Chrome und die Entwicklung der Sicherheitswarnungen
Bereits im Oktober 2017 begann Google mit Version 62 des Chrome-Browsers, Nutzer vor unsicheren Websites zu warnen. Anfangs betraf dies nur Seiten mit Formularfeldern oder Logins, die über unverschlüsselte HTTP-Verbindungen liefen. In der Adresszeile erschien deutlich sichtbar der Hinweis „Nicht sicher“.
Seit der Einführung von Chrome 68 im Juli 2018 zeigt Google den Warnhinweis bei allen Websites ohne HTTPS an – unabhängig davon, ob Formulare vorhanden sind oder nicht. Auch andere Browser haben diesen Standard übernommen. Damit ist die Verschlüsselung mittlerweile ein elementarer Bestandteil des modernen Webs.
Mittlerweile, im Jahr 2025, ist HTTPS in den meisten Content-Management-Systemen wie WordPress, Plesk oder Froxlor standardmäßig aktiviert. Selbst kostenlose SSL-Zertifikate wie Let’s Encrypt ermöglichen eine einfache und sichere Integration ohne Zusatzkosten.
3. SSL-Zertifikate und SEO – Rankingvorteile durch HTTPS
Google hat bereits 2014 bestätigt, dass HTTPS ein Rankingfaktor ist. Zwar ist das Gewicht moderat, doch die Auswirkungen sind deutlich spürbar – vor allem in Kombination mit anderen SEO-Maßnahmen. Eine sichere Verbindung wirkt sich positiv auf die Core Web Vitals aus, verbessert die Crawl-Bewertung und signalisiert Vertrauen.
Websites ohne SSL-Zertifikat verlieren hingegen an Sichtbarkeit, da sie in der Regel geringere Interaktionsraten und kürzere Verweildauern aufweisen. Hinzu kommt, dass Browser-Warnungen wie „Nicht sicher“ das Markenimage massiv schädigen. Besonders im Onlinehandel ist HTTPS heute Pflicht: Onlineshops ohne Verschlüsselung verstoßen nicht nur gegen die DSGVO, sondern riskieren Abmahnungen und Kundenverlust.
4. SSL-Zertifikate und Datenschutz nach DSGVO (Österreich)
Gemäß der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist der Schutz personenbezogener Daten verpflichtend. Das bedeutet, dass jede Website, die Formulareingaben, Newsletter-Anmeldungen oder Login-Funktionen anbietet, zwingend über HTTPS abgesichert sein muss. In Österreich wird dies von der Datenschutzbehörde als technische und organisatorische Maßnahme gefordert.
Das Fehlen eines SSL-Zertifikats kann daher nicht nur SEO-technische, sondern auch rechtliche Konsequenzen haben. Betreiber riskieren Bußgelder, wenn personenbezogene Daten unverschlüsselt übertragen werden. Die Datenschutzerklärung sollte daher immer darauf hinweisen, dass eine verschlüsselte Übertragung gewährleistet ist.
5. Wie man eine Website auf HTTPS umstellt
Die Umstellung auf HTTPS ist heute in den meisten Hosting-Umgebungen unkompliziert. Viele Anbieter, darunter auch MIKAS ISP, stellen kostenlose SSL-Zertifikate bereit oder bieten Premium-Zertifikate mit erweiterten Sicherheitsfunktionen (z. B. EV- oder Wildcard-Zertifikate) an.
- SSL-Zertifikat im Hosting-Kundenbereich aktivieren oder beantragen.
- HTTP auf HTTPS umleiten (301-Redirect).
- Interne Links, Bilder und Skripte auf HTTPS aktualisieren.
- HTTPS-Version in der Google Search Console und bei Google Analytics hinterlegen.
- Website-Caches leeren und SSL-Status prüfen (z. B. über SSL Labs Test).
Nach der Umstellung sollte die Website überall über HTTPS erreichbar sein, ohne Fehlermeldungen oder gemischte Inhalte („mixed content“).
6. Fazit – HTTPS ist Pflicht, nicht Kür
Ein SSL-Zertifikat ist heute unverzichtbar. Es schützt Besucher, verbessert das Google-Ranking und signalisiert Professionalität. Wer 2025 noch ohne HTTPS online ist, riskiert nicht nur Sicherheitswarnungen, sondern auch den Verlust von Besuchern und Suchmaschinenplatzierungen. Die gute Nachricht: Eine sichere Website ist schnell und kostengünstig eingerichtet – und ein wichtiger Schritt für Vertrauen, Datenschutz und Erfolg im Internet.
Wenn Sie Unterstützung bei der Einrichtung, Verlängerung oder Migration Ihrer SSL-Zertifikate benötigen, kontaktieren Sie uns gerne unter hello@mikas.at.
